Montag, 1. Dezember 2014

Thanksgiving in den USA



Thanksgiving
Nicht sehr viele kulturelle Bräuche werden so stark mit den USA assoziiert wie das Thanksgiving Fest. Es steht sicherlich in einer Reihe mit Halloween, dem Super Bowl und vielleicht dem Unabhängigkeitstag. Jeden vierten Donnerstag im November, finden in den Vereinigten Staaten und Kanada eine Art des Erntedankfest statt, das  vorstellungsgemäß auf ein gemeinsames Mahl der Pilgerväter und einem Stamm der native Americans („Indianer“) vor etwa 400 Jahren zurück geht.
Ich hatte das Vergnügen an einem vierten November einen hautnahen Einblick in die Wirklichkeit dieses Brauches in den USA zu erhalten.
Da es  sich bei Thanksgiving zwar auch, aber eben neben anderen, um das Bewußtsein des Teilens und der Dankbarkeit für Nahrung und gute Ernte geht, dient das Fest vor allem sozialen Zwecken, bei denen Familien oftmals einen weiten Radius der Verwandtschaft einladen, alten Freundschaften pflegen, sich gegenseitig Besuchen, weit Reisen und vor allem: Essen.
Meine Gastfamilie, hat ebenfalls eine diese Möglichkeiten wahrgenommen und Freunde in der Metropolregion Los Angeles besucht.
An dieser Stelle, vielleicht ein gutes Beispiel für die berufsbedingte Mobilität in der amerikanischen Arbeitskultur. Beide Familien die wir besucht haben, haben meine Gasteltern durch einen gemeinsamen Arbeitgeber hier im Silicon Valley kennengelernt. Als diese Arbeitsstellen nicht weiter besetzt wurden, ist eine verfügbare Stelle im ca. 7 Autostunden entfernten L.A. eine durchaus attraktive Möglichkeit. Flexibilität wird auf jedenfall mit beruflichen Chance verbunden. Thanksgiving findet aber überall statt ;-)


Wie im Film ?
Gefüllter Truthahn, smashed potaoes and green Beans? Dazu die Footballmatches im TV ? Und „Conversation“ wie gut oder nicht-gut die Obama Regierung zur Zeit so ist? – Aber natürlich !
Ein wenig wurden schon Klischees bedient – aber im besten Sinne! Das typische Essen, wie es gerne auch mal in Filmen dargestellt wird, konnte ich zumindest bei diesem Treffen voll und ganz genießen. Wobei neben Appelpie und Turkey, aber auch Glasnudeln, Frühlingsrollen und gekochter Fisch, des philippinisches Teils der Familien  gegessen wurde. Was für eine schöne Demonstration der kalifornischen kulturellen Vielfalt und der schönen, kreativen Modifizierung kultureller Bräuche!
Traditionell wird ein ganzer Truthahn, liebevoll "the bird" genannt, im Ofen zubereitet, wobei die Vorbereitungen auch schonmal am Vortage beginnen. Nach dem gemeinsamen Essen wird gerne eine Ruhe- oder nap-Pause eingelegt. Was auch verständlich ist, nach dem guten und reichhaltigen Essen, vor allem da es auch in der phillipinischen Kultur als unhöflich gilt, wenig zu essen. Und unhöflich wollte ich auf gar keinen Fall sein !



 Vom Herbstwetter zum Spätsommer

Der Thanksgiving Ausflug, hat auch noch einmal die geografischen Dimensionen dieses Landes klar werden lassen.
Circa sieben bis acht Stunden Autofahrt, von Nord-nach Südkalifornien, bringen dich in eine andere "Klimazone" bzw. machen auf jeden Fall eine Temperaturunterschied von 15°C zu 25°C aus - und das innerhalb eines Bundesstaates.
Ein Tag am Strand in Santa Monica, nach Thanksgiving, zeigt zum einen wunderschönes Wetter zum anderen auch sehr gut das kalifornische Lebensgefühl, das beispielhaft auf den Punkt gebracht werden kann, durch denn 61 Jährigen, der mir (mehr oder weniger erfolgreich) die korrekte Technik für das Schwingen an den Monkey Rings (siehe Foto) erläutert hat.



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